Tresor Konfigurieren

Tresor: Was bedeu­tet eigent­lich EN-1143–1?

Wenn Sie sich über das Thema Tresore infor­mie­ren, stol­pern Sie immer wie­der über einen Begriff: EN 1143–1. So zen­tral wie seine Bedeu­tung ist, so nichts­sa­gend ist die Bezeich­nung an sich. Wir erklä­ren Ihnen, was die DIN EN 1143–1 ist und was sich dahin­ter ver­birgt.

Gesetze und Nor­men

Grund­sätz­lich zwei The­men die ziem­lich lästig sein kön­nen und in die man als End­nut­zer oft gar kei­nen Einblick hat – und ehr­lich gesagt auch froh dar­über ist. Dabei sind sie ins­be­son­dere für den End­kun­den wich­tig: Sie garan­tie­ren ihm eine gewisse Sicher­heit bezüg­lich der Qualität von Pro­duk­ten und schüt­zen ihn vor min­der­wer­ti­gen Waren. Die Her­stel­lung unter Berück­sich­ti­gung einer Norm ist gewis­ser­ma­ssen ein Güte­sie­gel, wel­ches hoch­wer­tige Pro­dukte kenn­zeich­net. Beson­ders im Bereich der Sicher­heit ist dies von gro­sser Bedeu­tung – nicht nur für Sie als Käu­fer, son­dern auch für Ihre Ver­si­che­rung, falls Sie den Inhalt des Tre­sors zusätz­lich ver­si­chern möch­ten.

Wider­stands­grad nach EN 1143–1

Eine Prü­fung nach der EN 1143–1 Norm zer­ti­fi­ziert Tresore in ihrem Wider­stands­grad (WG), auch Wider­stands­klasse oder Sicher­heits­stufe genannt. Diese beschreibt die Wider­stands­kraft eines Pro­duk­tes oder in ande­ren Worte, den Ein­bruch­schutz. Je höher der Wider­stands­grad, desto län­ger hält der Tresor einem gewalt­sa­men Angriff stand. Gän­gig sind Tresore mit Wider­stands­gra­den von 1 bis 5. Als ein­zi­ger Her­stel­ler pro­du­ziert die WALDIS Tresore ausser­dem einen Tresor mit dem welt­weit höch­sten zer­ti­fi­zier­ten Wider­stands­grad 7 KB.

Anhand des Wider­stands­gra­des defi­nie­ren die Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten, wel­cher Tresor für wel­chen Wert­in­halt benö­tigt wird. Zusätz­lich berück­sich­tigt wer­den wei­tere Fak­to­ren wie bei­spiels­weise die Bau­sub­stanz des Gebäu­des, die Lage oder das Stock­werk, in dem der Tresor plat­ziert wird, Diese Ein­ord­nung ist je nach Ver­si­che­rung indi­vi­du­ell, da sie frei in der Risi­ko­be­ur­tei­lung sind. Aus unse­rer Erfah­rung und der Zusam­men­ar­beit mit diver­sen Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten erge­ben sich fol­gende Richt­werte:

tresor zertifiziert mit sicherheitsstufe DIN EN-11-43-1
Wider­stands­grad Wert­in­halt* in CHF Tresor-Modell­reihe
2 nach EN 1143–1 50‘000 / 100‘000 WALDIS Eco
3 nach EN 1143–1 150‘000 / 300‘000 WALDIS Business
4 nach EN 1143–1 500‘000 / 1‘000‘000 WALDIS First
5 nach EN 1143–1 1‘000‘000 / 2‘000‘000 WALDIS Premium
7 KB** nach EN 1143–1 2‘000‘000 / 4‘000‘000 WALDIS Ultra

*Gut zu wis­sen: Mit dem Anschluss des Tre­sors an eine Alarm­an­lage (Ein­bruch­mel­de­an­lage) ver­dop­pelt sich der maxi­mal ver­si­cherte Wert des Tres­or­in­hal­tes.
**KB = Kro­nen­bohr­schutz (Core Drill)

Die Norm EN 1143–1 fin­det zudem Anwen­dung bei der Zer­ti­fi­zie­rung von Pan­zer­tü­ren und Wert­schutz­räu­men. Das Prüf­ver­fah­ren und das Vor­ge­hen sind dabei nahezu das­selbe.

Ablauf der Prü­fung

Bereits vor der Prü­fung durch ein Prüf­in­sti­tut muss vom Her­stel­ler fest­ge­legt wer­den, in wel­chem Wider­stands­grad der Tresor zer­ti­fi­ziert wer­den soll. Das geprüfte Wert­schutz­be­hält­nis wird dann exakt auf die Bestim­mun­gen der jewei­li­gen Wider­stands­klasse gete­stet. Falls diese Prü­fung nega­tiv aus­fällt wird der Tresor nicht ein­fach in der nächst tie­fe­ren Klasse zer­ti­fi­ziert, son­dern muss in den bemän­gel­ten Punk­ten opti­miert wer­den, bevor es erneut zu einer Prü­fung kommt.

Damit diese Prü­fung mög­lichst effi­zi­ent und kri­tisch durch­ge­führt wer­den kann, müs­sen dem Prüf­in­sti­tut jeweils vorab die Bau­pläne des Tre­sors offen­ge­legt wer­den. Somit kön­nen sie mög­li­che Schwach­stel­len des Wert­schutz­be­hält­nis­ses aus­fin­dig machen und die Test-Angriffe gezielt mit ent­spre­chen­dem Werk­zeug durch­füh­ren. Die Prü­fer haben somit die besten Vor­aus­set­zun­gen, um beim simu­lier­ten Angriff erfolg­reich zu sein. Durch die­ses Vor­ge­hen wird sicher­ge­stellt, dass ein Wert­schutz­be­hält­nis bei der Prü­fung kei­nes­falls siche­rer ein­ge­schätzt wird, als es eigent­lich ist.

Bei den Test­an­grif­fen wer­den unter­schied­li­che mecha­ni­sche wie auch ther­mi­sche Werk­zeuge für eine vor­ge­ge­bene Dauer ange­wen­det. Die Angriffs­stärke wird mit dem soge­nann­ten RU-Wert beschrie­ben.

zertifizierung en-1143-1

Der RU-Wert

RU steht für „Resi­stance Units“, also die Wider­stands­ein­heit. Mit die­sem RU-Wert wird kon­kret ange­ge­ben, wie wider­stands­fä­hig ein Tresor ist. Jedes Angriffs-Werk­zeug hat einen zuge­teil­ten RU-Wert pro Minute, wel­cher sich je nach Inten­si­tät und Gefah­ren­po­ten­zial des Werk­zeu­ges unter­schei­det. Ein Vor­schlag­ham­mer bei­spiels­weise hat einen viel tie­fe­ren RU-Wert als ein Dia­mant­kro­nen­boh­rer. Die­ser RU-Wert wird mit der Anzahl Minu­ten mul­ti­pli­ziert, für die ein Tresor mit dem ent­spre­chen­den Werk­zeug bear­bei­tet wird. Für jede Wider­stands­klasse muss ein ande­rer RU-Wert erreicht wer­den. Gelingt es, die­sen Wert bei der Prü­fung zu errei­chen, ohne dass es vor­her zu einem Teil- oder Voll­zu­griff auf das Tres­or­in­nere kommt, so gilt die Prü­fung als bestan­den.

Woran erkennt man einen zer­ti­fi­zier­ten Tresor?

Weder der Wider­stands­grad noch die Qualität eines Tre­sors kön­nen von Aussen beur­teilt wer­den. Umso wich­ti­ger ist es des­halb, beim Kauf eines Tre­sors stets auf die Pla­kette an der Türin­nen­seite zu ach­ten. Diese bestä­tigt die Zer­ti­fi­zie­rung durch ein akkre­di­tier­tes Prüf­in­sti­tut mit einer fort­lau­fen­den und nach­ver­folg­ba­ren Fabri­ka­ti­ons­num­mer. Des wei­te­ren doku­men­tiert die Prüf­pla­kette den Wider­stands­grad und das Gewicht des Tre­sos sowie sein Bau­jahr, die Aner­ken­nungs­num­mer und das Prüf­zei­chen.

Tresor Plakette zertifiziert nach EN1143-1

Prüf­in­sti­tute: VdS und ECB‑S

Die bei­den grossen und nam­haf­ten Prüf­in­sti­tute in Europa, wel­che Pro­dukte nach der euro­päi­schen Norm EN 1143–1 prü­fen und inter­na­tio­nal aner­kannt zer­ti­fi­zie­ren, sind der VdS (Ver­band der Scha­den­ver­si­che­rer) und der ECBS (das Zer­ti­fi­zie­rungs­or­gan der Euro­pean Secu­rity Systems Asso­cia­tion ESSA).

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